E-Waste
Mit dem rasanten technologischen Fortschritt und immer kürzeren Produktlebenszyklen wächst ein globales Problem: E-Waste. Der Begriff steht für ausgediente elektronische Geräte und Komponenten, deren Entsorgung und Recycling eine zentrale Herausforderung für nachhaltige Digitalisierung darstellt.
Definition:
E-Waste (Elektroschrott) umfasst alle elektrischen und elektronischen Geräte, die nicht mehr genutzt, defekt oder veraltet sind – darunter Smartphones, Laptops, Server, Netzteile, Monitore, Router oder Wearables. Neben dem hohen Ressourcenwert enthält E-Waste häufig auch gefährliche Stoffe, die bei unsachgemäßer Entsorgung Mensch und Umwelt schädigen können.
Erklärung:
Typische Quellen von E-Waste:
Privathaushalte: Alte Smartphones, Fernseher, Laptops
Unternehmen & Rechenzentren: Server, Netzwerkkomponenten, Peripheriegeräte
Öffentliche Einrichtungen: Medizin- und Kommunikationstechnik
Industrie & Handel: Produktionssysteme, Kassentechnik, Sensorik
Herausforderungen:
Wachsende Mengen: 2022 wurden weltweit über 50 Millionen Tonnen E-Waste produziert – Tendenz steigend
Wertvolle Rohstoffe: Enthält u. a. Gold, Silber, Kupfer, seltene Erden
Umweltrisiken: Schwermetalle, Flammschutzmittel, Quecksilber oder Blei gefährden Böden und Wasser
Globale Ungleichverteilung: Viel E-Waste wird illegal in Länder des Globalen Südens exportiert
Geringe Recyclingquote: Weniger als 20 % werden weltweit sachgerecht recycelt
Praxisbeispiele & Maßnahmen:
IT-Unternehmen wie Dell oder Apple setzen auf Rücknahme- und Recyclingprogramme.
Städte & Kommunen betreiben Sammelstellen für alte Elektrogeräte.
Start-ups entwickeln refurbished Hardware-Modelle (z. B. rebuy, refurbed, Back Market).
EU-Richtlinien (z. B. WEEE-Richtlinie) regeln Sammlung, Rückgabe und Behandlung von E-Waste.
Digitalunternehmen implementieren Lifecycle-Management und Asset-Tracking, um Entsorgung zu steuern.
Für wen relevant?
E-Waste ist ein zentrales Thema für:
IT-Beschaffungsverantwortliche & Nachhaltigkeitsmanager:innen
Unternehmen mit großer Hardwareflotte
Start-ups im Bereich Refurbishment und Kreislaufwirtschaft
Politik & Gesetzgeber (z. B. zur EU-Ökodesign-Richtlinie)
Studierende in Umwelttechnik, IT-Management, Digitalisierung & Nachhaltigkeit