Protokolle: DNS, HTTP(S), DHCP
Ohne Kommunikationsprotokolle funktioniert das Internet nicht. Sie regeln, wie Daten zwischen Geräten ausgetauscht, identifiziert, adressiert und gesichert werden. Besonders wichtig für den Alltag im Netz sind die Namensauflösung (DNS), die Datenübertragung im Web (HTTP/HTTPS) und die IP-Adressvergabe (DHCP).
1. DNS – Domain Name System
Definition: DNS ist das „Telefonbuch des Internets“. Es übersetzt menschenlesbare Domainnamen (z. B. www.beispiel.de
) in IP-Adressen (z. B. 192.0.2.1
), die Maschinen für die Netzwerkkommunikation benötigen.
Funktion:
Wenn ein:e Nutzer:in eine Website aufruft, fragt das Gerät einen DNS-Server ab, um die zugehörige IP-Adresse zu erhalten.
Erst mit dieser IP-Adresse kann eine Verbindung zur Zielseite hergestellt werden.
Praxisbezug:
Ohne DNS müssten Nutzer:innen IP-Adressen manuell eingeben.
Große Anbieter wie Google, Cloudflare oder Telekom betreiben eigene DNS-Server.
Tools wie nslookup oder dig helfen bei der DNS-Diagnose.
2. HTTP / HTTPS – Hypertext Transfer Protocol (Secure)
Definition: HTTP (Hypertext Transfer Protocol) ist das grundlegende Protokoll zur Übertragung von Webseiten und Webinhalten im Internet. HTTPS ist die sichere Variante, bei der die Verbindung zwischen Browser und Server verschlüsselt wird (via TLS/SSL).
Funktion:
HTTP ermöglicht die Übertragung von Text, Bildern, Skripten und anderen Webressourcen zwischen Server und Client (Browser).
HTTPS schützt dabei vor Abhören, Manipulation und Identitätsdiebstahl, indem es alle übertragenen Daten verschlüsselt.
Praxisbezug:
HTTPS ist heute Standard im professionellen Web – auch aus Datenschutzgründen (DSGVO).
Browser markieren nicht-verschlüsselte Seiten (
http://
) als „unsicher“.Zertifikate für HTTPS werden u. a. von Let's Encrypt kostenlos bereitgestellt.
3. DHCP – Dynamic Host Configuration Protocol
Definition: DHCP ist ein Netzwerkprotokoll, das Geräten im Netzwerk automatisch IP-Adressen und andere Netzwerkkonfigurationsdaten zuweist.
Funktion:
Beim Start fragt ein Gerät per DHCP, welche IP-Adresse es im Netzwerk nutzen darf.
Ein DHCP-Server vergibt dynamisch eine Adresse, Gateway-Informationen, DNS-Server usw.
Ohne DHCP müssten alle Netzwerkeinstellungen manuell konfiguriert werden.
Praxisbezug:
Fast alle Heim- und Unternehmensnetzwerke verwenden DHCP für PCs, Smartphones, IoT-Geräte usw.
In größeren Netzwerken kann DHCP zentral administriert und an Policies gebunden werden (z. B. Reservierungen, Leases).
Für wen relevant?
Diese drei Protokolle sind relevant für:
IT-Administrator:innen & Netzwerktechniker:innen
Entwickler:innen & DevOps-Teams
Systemarchitekt:innen & Infrastrukturverantwortliche
Studierende im Bereich Informatik, Netzwerke, Digitalisierung
Unternehmen, die Webangebote bereitstellen oder IT-Systeme betreiben