Load Balancing
In Zeiten von Cloud-Anwendungen, Hochverfügbarkeit und Millionen gleichzeitiger Nutzer:innen ist es entscheidend, Rechenlasten effizient zu verteilen. Load Balancing sorgt dafür, dass kein einzelner Server überlastet wird, sondern der Datenverkehr dynamisch und intelligent verteilt wird – für stabile, skalierbare und performante Systeme.
Definition: Load Balancing (deutsch: Lastverteilung) bezeichnet das Verteilen von Netzwerkverkehr oder Rechenanfragen auf mehrere Systeme oder Ressourcen, um die Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit und Reaktionsgeschwindigkeit von Anwendungen und Diensten zu verbessern.
Wichtige Einsatzbereiche:
Webserver-Farmen: Verteilung von Anfragen auf mehrere Webserver
Datenbanken & Speicherlösungen: Lastverteilung bei parallelen Datenzugriffen
Cloud-Services: Elastische Skalierung je nach Auslastung
Netzwerkinfrastruktur: Verteilung des Datenverkehrs auf mehrere Gateways oder Leitungen
Typische Load-Balancing-Strategien:
Round Robin: Anfragen werden gleichmäßig reihum verteilt
Least Connections: Anfragen gehen an das System mit den wenigsten aktiven Verbindungen
Weighted Balancing: Verteilung je nach Leistungsfähigkeit der Systeme
IP Hash / Session Stickiness: Verbindungsstabilität für identifizierbare Nutzer:innen (z. B. für Logins)
Technologien & Arten:
Hardware Load Balancer: Spezialisierte Appliances in Rechenzentren
Software Load Balancer: z. B. HAProxy, Nginx, Apache HTTP Server, Traefik
Cloud-basierte Lösungen:
AWS Elastic Load Balancer (ELB)
Azure Load Balancer
Google Cloud Load Balancing
DNS-basiertes Load Balancing: Verteilung über verschiedene geografisch verteilte Server (z. B. bei CDNs)
Praxisbeispiele:
E-Commerce-Websites wie Zalando oder Amazon nutzen Load Balancer, um zehntausende gleichzeitige Nutzer:innen störungsfrei zu bedienen.
Streamingdienste wie Netflix verwenden global verteilte Load Balancing-Systeme für optimale Performance.
Unternehmen mit hybriden Infrastrukturen verbinden on-premises- und Cloud-Systeme über intelligente Load-Balancing-Gateways.
Kubernetes nutzt interne Load-Balancing-Mechanismen für die Verteilung von Anfragen an Container (Pods).
Für wen relevant?
Load Balancing ist zentral für:
Systemadministrator:innen und DevOps-Teams
IT-Architekt:innen (Cloud, Hybrid, On-Premises)
Webentwickler:innen mit Fokus auf Skalierung
Unternehmen mit geschäftskritischen Online-Diensten
Studierende und Auszubildende im Bereich Netzwerke und Cloud Computing