Next Industries | Ecodesign und Digitalisierung
Das von Next Industries in Kooperation mit Swissmem angebotene 1-Tagesseminar verfolgt das Ziel, Unternehmen auf zukünftige Anforderungen der nachhaltigen Produktgestaltung vorzubereiten und den Einsatz digitaler Technologien als Schlüsselinstrument für mehr Nachhaltigkeit zu vermitteln.
Die Teilnehmer – insbesondere Studierende einschlägiger Fachrichtungen sowie Nachhaltigkeitsverantwortliche in Unternehmen – erhalten einen umfassenden Einblick in kommende regulatorische Vorgaben (etwa aus der EU) und lernen, digitale Lösungen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen einzusetzen.
Nach Abschluss des Seminars sollen die Teilnehmenden unter anderem:
- EU-Regulierung kennen (ESPR) – Verstehen, welche Ecodesign for Sustainable Product Regulation (ESPR) der EU und zugehörige Vorgaben künftig an die Produktentwicklung gestellt werden.
- Insbesondere werden mögliche regulatorische Anforderungen an eine nachhaltige Produktgestaltung erläutert.
- Digitalen Produktpass verstehen – Wissen, worauf sich ihr Unternehmen beim kommenden „Digital Product Passport“ (DPP) vorbereiten muss und welchen Nutzen dieses digitale Produktdatenblatt bietet. Der Digitale Produktpass wird als Instrument vorgestellt, das über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts Nachhaltigkeitsdaten bereitstellt.
- Digitalisierung für Nachhaltigkeit nutzen – Lernen, digitale Technologien gezielt einzusetzen, um Nachhaltigkeitsziele effizient zu erreichen.
- Datenbasierte Tools sollen helfen, Verbesserungen zu identifizieren und umzusetzen.
- Nachhaltigkeit ins Geschäft integrieren – Erfahren, wie sich Nachhaltigkeits-Anforderungen mit der Digitalisierung in zukunftsfähigen Geschäftsmodellen verknüpfen lassen.
- So sollen die Teilnehmer fähig sein, ökologische Ziele und wirtschaftliche Rentabilität in Einklang zu bringen.
Inhalte des Seminars
- Regulierung und Ecodesign: Am Vormittag stehen die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen im Mittelpunkt. Die Teilnehmer lernen die geplanten EU-Vorschriften zur umweltgerechten Produktgestaltung kennen – insbesondere die neue EU-Ökodesign-Verordnung „Ecodesign for Sustainable Product Regulation“ (ESPR) und ihren Arbeitsplan.
- Zudem wird der kommende digitale Produktpass der EU erläutert, der künftig für viele Produkte verpflichtend werden dürfte.
- Anhand konkreter Beispiele erfahren die Teilnehmer praxisnah, wie nachhaltige Produktentwicklung im Sinne dieser Vorgaben aussieht. So wird etwa gezeigt, wie Unternehmen ESPR-Vorgaben in der Praxis umsetzen, z. B. durch den Einsatz nachhaltiger Materialien, modularer Designs sowie energieeffizienter und reparaturfreundlicher Produkte.
- Diese Beispiele verdeutlichen, wie Kreislaufwirtschaft bereits in der Produktentwicklung verankert werden kann.
- Digitalisierung als Nachhaltigkeitshebel: Am Nachmittag liegt der Fokus darauf, digitale Technologien als Instrument für Nachhaltigkeit einzusetzen. Es wird thematisiert, wie Daten und Digitalisierung zur Förderung der Nachhaltigkeit beitragen können – getreu dem Motto „Nachhaltigkeit ohne Daten ist Greenwashing“.
- Die Teilnehmer lernen, wie sie umfangreiche Daten aus Produkten und Prozessen nutzen, um den Ressourcenverbrauch zu optimieren und Emissionen zu reduzieren. Beispiele wie vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) zeigen, wie digitale Lösungen zu effizienterer Nutzung von Maschinen und längeren Produktlebensdauern führen.
- Moderne Sensorik und Datenanalyse (ggf. unterstützt durch künstliche Intelligenz) helfen dabei, große Datenmengen auszuwerten, Lücken zu füllen und Nachhaltigkeitsinformationen nutzbar zu machen.
- Praxisbeispiele aus verschiedenen Bereichen – Daten, Produkte, Prozesse und neuen Geschäftsmodellen – illustrieren, wie digitale Innovation ökologische und wirtschaftliche Ziele vereinen kann. Insbesondere wird aufgezeigt, wie innovative Geschäftsmodelle (etwa Product as a Service, also Produkte als Dienstleistung) funktionieren.
- Dieses Modell ist ein Kernprinzip der Circular Economy und demonstriert, dass hochwertige, wiederverwendbare Produkte zu weniger Ressourcenverbrauch, kontinuierlichen Einnahmen und stärkerer Kundenbindung führen.
- Insgesamt bietet das Seminar hier einen breiten Überblick über die Schnittstelle von Industrie 4.0 und Nachhaltigkeit – von datengesteuerter Transparenz (z. B. digitale Produktpässe) bis zu neuen Servicemodellen in der Tech-Industrie.
Relevanz für die Praxis
Für die betriebliche Praxis ist das vermittelte Wissen äußerst relevant:
- Ecodesign und Digitalisierung helfen Unternehmen, kommende gesetzliche Pflichten zu erfüllen und zugleich Innovation voranzutreiben.
- Im Seminar wird aufgezeigt, welche konkreten Nachhaltigkeits-Pflichten auf die Firmen zukommen und wie digitale Lösungen dabei unterstützen, diese Anforderungen zu bewältigen und zukunftsfähige Lösungen zu schaffen.
- Durch die Integration nachhaltiger Materialien, modularer Designs und datengesteuerter Optimierungen können Unternehmen nicht nur regulatorische Auflagen einhalten, sondern auch neue Innovationspotenziale freisetzen und sich am Markt differenzieren.
- Praxisnahe Fallbeispiele aus unterschiedlichen Branchen untermauern dies und machen deutlich, dass Nachhaltigkeit mehr als bloße Compliance ist – sie wird als strategisches Werkzeug für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens präsentiert.
- Langfristig zahlt sich ein frühzeitiges Engagement in diesen Bereichen auch wirtschaftlich aus. Ecodesign und Digitalisierung bieten ein enormes Potenzial, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, was letztlich die Wettbewerbsfähigkeit und das Überleben von Unternehmen sichert.
- Nachhaltigkeit ist kein vorübergehender Trend; mit zunehmendem Klimadruck ist eher mit strengeren Vorgaben statt mit Lockerungen zu rechnen.
- Unternehmen, die proaktiv auf ökologische Produktgestaltung und digitale Innovation setzen, können Risiken verringern und sich Marktchancen erschließen.
- Aktuelle Untersuchungen zeigen sogar, dass nachhaltige Innovationen und Investitionen sich finanziell lohnen, da sie signifikant höhere Erträge bringen.
- Insgesamt verfolgt das Seminar das übergeordnete Ziel, den Teilnehmenden das Rüstzeug zu geben, Nachhaltigkeit und Digitalisierung Hand in Hand zu gestalten. Es vermittelt ihnen nicht nur ein Verständnis der rechtlichen Pflichten im Bereich Ecodesign, sondern auch die Fähigkeit, mit digitalen Mitteln nachhaltige Lösungen zu entwickeln – und dadurch ökologischen Fortschritt mit unternehmerischem Erfolg zu verknüpfen.
- Die Mischung aus Theorie (Regulatorik, wirtschaftliches Potenzial) und konkreten Praxisbeispielen macht deutlich, wie Nachhaltigkeit in der Praxis umgesetzt werden kann, um Effizienzsteigerungen, Kostensenkungen und Innovation zu erzielen.
- Damit leistet das Seminar einen wichtigen Beitrag, um Studierende wie Verantwortliche in Unternehmen für die aktive Gestaltung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Wirtschaft vorzubereiten.